"Der Ukraine-Komplex"

Yuriy Krotov · 

Am Sonntag, dem 10. März, haben wir uns in Köln den Film "Der Ukraine-Komplex" angesehen und anschließend mit den Filmemacher*innen Alexandra Kravtsova und Andreas Fröhlich darüber gesprochen, wie der Film gedreht wurde, wie die Integration der Protagonist*innen aus Deutschland bis heute erfolgt. Wir haben auch über die aktuelle Situation in Deutschland gesprochen.

Andreas und Alexandra erzählten uns, dass sie diesen Film gemacht haben, weil sie nicht schweigend zusehen konnten, wie russische Truppen in ukrainische Städte einmarschierten. Die Protagonist*innen des Films sind Geflüchtete aus der Ukraine, Dissident*innen aus Russland, Menschen, die seit langem in Deutschland leben, und der Regisseur Witali Manski.

Das Publikum bei der Vorführung war bunt gemischt, und auch die Meinungen zu einer Reihe von Themen waren unterschiedlich. Eines der Themen war zum Beispiel: Sollte Deutschland die Ukraine weiterhin mit Waffen unterstützen? Einige meinten, Deutschland solle auf verschiedene Weisen helfen, aber nicht mit Waffen, während andere meinten, es sei die heilige Pflicht demokratischer Gesellschaften, Opfern von Gewalt und Aggression zur Selbstverteidigung zu helfen.

Am Ende der Veranstaltung trug eine junge Frau aus der Ukraine, die seit zwei Jahren in Deutschland lebt, ein Gedicht vor, das sie geschrieben hatte - auch in der deutschen Übersetzung. Sie bedankte sich bei den Filmemacher*innen: "Es ist sehr wichtig für uns Ukrainer*innen, dass es immer wieder Gespräche über den Krieg gibt, dass es immer neue Filme gibt. Wenn auch nur ein kleiner Teil unseres Schmerzes mit uns geteilt wird, fühlen wir uns jedes Mal ein bisschen besser."

Die Veranstaltung wurde vom BVRE e.V. in Kooperation mit dem Sprich e.V., im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragten für Antirassismus geförderten Projekts „Dialoge gegen Rassismus für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts (Im Plural)” durchgeführt.

Vielen Dank an Max Gede für die hervorragende Moderation und an den Kulturraum 405 für die Bereitstellung des Raumes.